UNGEHEURLICHE
Antigone ist nicht nur die Hauptfigur einer antiken Tragödie, unter ihrem Namen wird auch oft ein Paradigma des Ungehorsams verhandelt, sowohl in theoretischen Betrachtungen als auch in künstlerischen Praktiken.
Ungeheuerlich ist ihre Geschichte,- ihr Tod löst eine Kette von Morden aus, aber ebenso ungeheuerlich - denn nicht ge-heuer (mittelhochdeutsch: lieblich, zum Hauswesen, zur Hausgemeinschaft gehörend) sind die Herangehensweisen der drei Künstlerinnen:
Maria Bussmann, Marlene Lahmer und Sascha- Alexandra Zaitseva.
Maria Bussmann zeichnet um die Geschichte, zeichnet sie um, Marlene Lahmer widmet sich in einer Videoinstallation und Performance (28.5.) dem skulpturalen Akt des Sprechens, Sascha -Alexandra Zaitseva schafft mit Techniken des Nähens und der Keramik eine Auseinandersetzung mit Körperlichkeit, Abbildung und Identität.
Maria Bussmann
Maria Bussmann bewegt sich im Spannungsfeld von Kunst und Philosophie . Ihre bevorzugtes Medium ist die Zeichnung. Die promovierte Philosophin lässt sich von Werken wie Ludwig Wittgensteins Tractatus oder von Hannah Arendt inspirieren. Sie setzt ihre Gedanken, ähnlich gezeichneten Fußnoten, subtil in Sichtbarkeit um. Parallel dazu fertigt sie aus Papier, Draht und diversen Materialien fragile Kleinplastiken.
Sie ist Dozentin an der Universität für Angewandte Kunst Wien und Mitglied der Wiener Secession.
Marlene Lahmer
Marlene Lahmer (*Wien, 1996) ist im MAsterprogramm TransArts an der Universität für Angewandte Kunst und hat English and American Studies mit einem persönlichen Fokus auf queere und feministische Kulturtheorie an der Universität Wien studiert. Sie war ein Jahr lang Erasmusstudentin in Glass Art an der Estonian Academy of Arts, Talinn. Ihre künstlerische Praxis umfasst Lyrik, Performance, (ortsspezifische) Installation und skulpturale Auseinandersetzungen mit Glas.
Wichtige Gruppenausstellungen beinhalten Deciduous mit dem Kollektiv Supra//Struktur (Medo Art Space), die Serie I spy with my little eye in Talinn (Polymer A Korpus und EKA Gallery), Mustererkennung im Rahmen der Vienna Biennale for Change 2019 (Kunstfabrik Groß Siegharts), das Ausstellungsprojekt Narrating Narrativity (Krinzinger Projekte) und eine Teilnahme an der Vienna Contemporary 2020.
Alexandra Zaitseva
Alexandra Zaitseva (*1981, Gusev, RUS) studierte Objektbildhauerei an der Akademie der bildenden Künste Wien. Ihre Kunstinstallationen/Interventionen im öffentlichen/digitalen Raum nehmen stets Bezüge zu umkämpften Themen wie Genderdiversity, Feminismus oder interkultureller Dialog. Dabei geht es ihr um eine Provokation des Denkens, welche sie durch das Verschieben der symbolischen Denkstrukturen des anvisierten Themas als auch des gewählten Mediums erzielt.
Seit 2020 ist Sascha Alexandra Zaitseva Leiterin des Keramikstudios der Universität für angewandte Kunst Wien.
Ausstellungen /Filmscreenings (Auswahl): Parallel 2019 / Vienna (AT), MUSA (AT), NÖ DOK für Moderne Kunst (AT), 2,04 gallery / St. Petersburg (RUS), Millerntorgallery #9 / Hamburg (DE), SofiaArtGallery (BG), International Art Festival 2020 /Athen, (GR), Porn Film Festival Vienna.